Geschichte der Kirche St. Georg

Die Anfänge

Bereits im Jahr 1158 ist in Brunn eine Kapelle, die damals zur Pfarrei Emskirchen gehörte, urkundlich bezeugt. Der Ort Brunn selbst wird schon ein Jahr zuvor, im Jahr 1157, erstmals in einer Urkunde erwähnt. Ob diese Kapelle schon dem Heiligen Georg geweiht war, ist zwar nicht belegt, gilt aber als wahrscheinlich. Aus einem Schuldbrief aus dem Jahr 1453 geht hervor, dass die Kirche Brunn ihrem damaligen Gutsherren von Seckendorff eine beträchtliche Summe geliehen hat. Daraus kann gefolgert werden, dass die Brunner Kirche damals nicht arm gewesen ist.

Reformation

Im Jahr 1528 kam die Reformation nach Brunn. Die damaligen Gutsherren von Lüchau waren den Ansbacher Markgrafen politisch verbunden und orientierten sich auch auf religiösem Gebiet an ihnen. Bernhard von Lüchau soll bei dieser Gelegenheit übrigens auch wertvolle kirchliche Ausstattungsgegenstände »sichergestellt« haben. Vielleicht war das ja für seinen Nachkommen Hans Günter von Lüchau ein Gewissensgrund, im Jahr 1583 das Pfarrrecht für Brunn »unter großen Opfern « zu erkaufen. Somit war Brunn selbständige Pfarrei und von Emskirchen unabhängig.

Über die Zeit des Dreißigjährigen Kriegs gibt es kaum Unterlagen. Es ist aber anzunehmen, dass die Kapelle und auch der Ort Brunn sehr gelitten haben und weitgehend zerstört wurden. Einige Grabtafeln in unserer heutige Kirche bezeugen, dass die damalige Gutsherrschaft von Hessberg wohl die Kriegszeiten in Brunn verbracht hat.

Die Kirche von 1724

Nach Kriegsende 1648 hat man in Brunn schon bald eine behelfsmäßige Kirche aufgebaut. Aber bereits im Jahre 1658 wird schon wieder von schweren Schäden an Dach und Turm berichtet. Ein Neubau war nötig. Die finanzielle Unterstützung des Gutsherrn, aber auch die große Spendenbereitschaft der Brunner Bevölkerung – auch Spenden von jüdischen Mitbürgern sind dokumentiert – ermöglichten den Bau einer Kirche, die am 15. Oktober 1724 geweiht wurde. Dieser Bau hatte einen kleinen Zwiebelturm auf der Mitte des Daches.

1733 wurde Brunn an die Grafen Pückler-Limburg verkauft. Auch diese Herrschaft hinterließ ihre Spuren an der St. Georgs-Kirche: Man verlängerte das Kirchenschiff, baute als zusätzliche Empore den »Herrenstand« auf der Westseite, der für die Gutsherrschaft reserviert war, riss den Turm auf dem Dach ab und errichtete einen neuen Turm an der Ostseite.

Die Epitaphien

Im Jahr 1927 und dann wieder 1984 wurde der Innenraum der Kirche renoviert. Im Zuge der letzten Renovierung wurden die Epitaphien der Familie Heßberg sorgfältig gereinigt, restauriert und an den Innenwänden der Kirche angebracht. Weil die Epitaphien eine Besonderheit unserer Kirche sind und weil sie uns über Jahrhunderte hinweg etwas über Menschenschicksale erzählen können, wurden die Inschriften, von Matthäus Wehr entziffert, abgeschrieben und neben die Grabmale gehängt.

Der Kirchgarten

Ein besonderer »Schatz« der Kirche ist der südlich gelegene »Kirchgarten«. Es handelt sich dabei um den ehemaligen Friedhof des Dorfes. Ein Grabstein steht noch an zentraler Stelle. Bis in die 60er Jahre des 19. Jahrhunderts hinein wurden die Toten dort bestattet. Mehrmals wurde das Gelände aufgeschüttet, um neue Begräbnismöglichkeiten zu schaffen. Das erklärt den heutigen Höhenunterschied zum Wiesengrund. Als der Friedhof endgültig zu klein war, wurde ein neuer Friedhof am östlichen Ortsausgang errichtet. Heute dient der ehemalige Friedhof der Kirchengemeinde als willkommene Ergänzung des Gemeindesaals und als eine »Oase der Ruhe« mitten im Dorf.


Wer sich genauer über die Geschichte unserer Kirche informieren will, sei auf das Buch von Matthäus Wehr »Die St. Georgs-Kirche Brunn«, Brunn 1984, verwiesen, aus dem auch diese Informationen stammen.